Unter der Überschrift „Das virtuelle Gold“ widmet die Wochenzeitung Der Freitag in der aktuellen Ausgabe vom 4. August 2011 sein Titelthema Open Data (Bild oben von Der Freitag). Es findet sich ein Interview zum Informationsfreiheitgesetz in Bremen, wo entgegen anderer Bundesländern eine Veröffentlichungspflicht öffentlicher Informationen herrscht. Ebenfalls gibt es eine Übersicht über diverse Open-Data-Projekte und Themen. In meinem Datenblog in der Freitag-Community habe ich eine überarbeitete Fassung des Open-Data-Glossars veröffentlicht und für das Titelthema den Text „Flankenschutz nötig“ verfasst:
Daten sind bares Geld wert. Öffnen Staat und Wirtschaft ihre Tresore, hilft das allen – oder macht wenige reich. Was jetzt zu tun ist
Die Euphorie hält an. Die Offenlegung staatlicher und anderer Datenbestände von öffentlichem Interesse – kurz Open Data – kann mehr Demokratie ermöglichen, aber auch neue Geschäftsmodelle erschließen. So sehen es die Befürworter. Und obwohl diese Erwartungen bislang nur zum Teil erfüllt wurden, greift das Prinzip weltweit um sich. Im Kern geht es dabei darum, weitgehend alle nicht personenbezogenen Informationen, die Politik- und Verwaltungsapparaten vorliegen, in maschinenlesbaren Datensätzen zu veröffentlichen. Damit die Daten aber wirklich als „offen“ bezeichnet werden können, müssen sie von Bürgern weiterverwendet werden dürfen – also unter einer entsprechenden Lizenz stehen, die das kostenfrei erlaubt.
Datenanalyse gilt als eines der kommenden „großen Dinger“ im Netz, erste Umrisse einer neuen, datenzentrierten Wirtschaft zeichnen sich ab. Immer mehr Menschen nutzen Geräte, die Informationen digital speichern. Da immer mehr dieser Geräte auch miteinander vernetzt werden, wächst die weltweite Datenmenge exponentiell:Der Economist hat ausgerechnet, dass sie sich alle fünf Jahre verzehnfacht. Nun gilt es, die Spreu vom Weizen zu trennen und die nutzbringenden Informationen aus diesem Datenberg auszusortieren.
Seit zwei Jahren fällt der Blick verstärkt auf die Daten im Bereich von Politik und Verwaltung, die in deren digitalisierten Aktenschränken massenhaft gehortet werden.