Der Auftrag der OpenData Bewegung

Die OpenData Bewegung ist weiß, männlich und über 30 Jahre alt. So der erste Eindruck von dem OpenDataGovernment Camp, das heute begann und morgen weiter in London stattfindet. Ausgerichtet wird die Tagung von der ursprünglich britischen OpenKnowledge Foundation, die seit knapp einem Jahr auch einen deutschen Zweig unterhält.

Eine der Eröffnungsreden hielt David Eaves: Der Kanadier berät unter anderem den Bürgermeister von Toronto in der Herangehensweise, die Datensätze der Stadt zu öffen. Eaves beschreibt den Sinn von OpenData mit dem Bild der Einrichtung von Bibliotheken. Die seien im 19. Jahrhundert von staatswegen nicht eingeführt worden, um den lesenden Bürgern etwas zu bieten, sondern um ihnen zu helfen, Leser zu werden. „Heute bauen wir OpenData Portale – nicht weil wir politisch befähigte Bürger haben, sondern wir stellen sie zur Verfügung, damit Bürger in der Lage sind, Politik zu verstehen.“ Das sei der Auftrag der OpenData Bewegung, so Eaves.

Viele Aktivisten, Wissenschaftler und auch Regierungsangestellte – gut 150 Personen – sind aus ganz Europa und Übersee in einem Universitätsgebäude in der britischen Hauptstadt zusammengekommen. Heute wurde und morgen wird sich mit den verschiedensten Aspekten rund um OpenData beschäftigt.

Die Palette der Themen – die auf solchen „Unkonferenzen“ oder „Barcamps“ ad hoc von den Teilnehmern bestimmt wird – ist vielfältig. Sie reicht von Strategien, die Nutzung von OpenData auch nicht-technikaffinen Personen schmackhaft zu machen über den Einsatz solcher Datensätze in Entwicklungszusammenhängen bis hin zu Workshops über „linked data“,  der Semantik von Daten. Das aktuelle Programm und Protokolle der einzelnen bereits stattgefunden Sessions finden sich hier – vor allem die „Notes“ zu den Workshops enthalten eine eine Fülle von Gedanken und Informationen.

Neben den Vorträgen ist auch ein „Hackspace“ eingerichtet, in dem Programmierer beispielsweise an der Software für OpenData Kataloge CKAN herumgewerkeln. An anderer Stelle findet sich ein „Streetmarket“ an der Projekte präsentiert und ausprobiert werden können.

Morgen früh beginnt der Tag in London mit einer Veranstaltung, bei der die britische Regierung wohl ein Versprechen von Ende Mai erfüllen will: Die Ausgaben jedes Ministeriums ab 25.000 Pfund sollen als OpenData auf data.gov.uk zur Verfügung gestellt werden – mehr soll ab morgen bei Twitter unter @uktransparency zu erfahren sein, heißt es.

Abschließend sei noch auf andere Informationen bei Twitter verwiesen:  Nachrichten vom und über das OpenGovernment Data Camp werden mit dem hashtag #ogdcamp gekennzeichnet. Erste Fotos von der Veranstaltung lassen sich hier betrachten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert