Zu dieser Stunde haben sich zwei Männer mit mindestens einer Geisel in einer Druckerei nördöstlich von Paris verschanzt. Sie werden verdächtigt, für die Morde in und bei der Redaktion von Charlie Hebdo am 7.1.2015 verantwortlich gewesen zu sein. Ebenfalls wird eine weiteren Geiselnahme im Osten von Paris gemeldet.
Anhand dieser aktuellen Lage möchte ich zeigen, wie sich recht schnell ein 3D-Modell von solch einer Situation erstellen lässt. In diesem Fall die Umgebung der Druckerei im Industriegebiet von Dammartin-en-Goele. Bei OpenStreetMap gibt es oben in der Menüleiste den Punkt „Export“ und dann die Option „Einen anderen Bereich manuell auswählen“. Anschließend exportiert man die Daten (mehr als ein paar Quadratkilometer sollten nicht genommen werden, sonst wird die Datenmenge zu groß).
Per OSM2World lässt sich nun die exportierte .osm-Datei öffnen; die Software interpretiert bspw. die in den OSM-Daten enthalten Gebäudehöhen und erstellt so ein 3D-Modell. Das lässt sich rotieren und von Nahem und Fernem betrachten – wichtiger ist es aber: Es lässt sich u.a. in dem vielseitig kompatiblen obj-Format abspeichern. OSM2world ist ein plattformabhängiges JAVA-Programm; hier und hier finden sich kurze Anleitungen.
Nun gibt es mehrere Möglichkeiten: Die .obj-Datei lässt sich sofort in den einbettbaren 3D-Viewer SketchFab importieren. Allerdings erhält man eine Ansicht, die Straßen, Gewässer und Gebäude farblich nicht unterschiedlich behandelt. Das sieht dann in etwa so aus:
Das Problem ist, dass der direkte Import von OSM2World die verschiedene Objektebenen (z.B. Gebäude, Straßen usw.) nicht voneinander trennt. Insofern ist vor Veröffentlichung in SketchFab noch ein Zwischenschritt angeraten. Der daraus besteht, die obj-Datei in einem 3D-Programm wie Cinema4D oder Blender (Open Source) zu öffnen. Alternativ lässt sich auch Unity3D verwenden (die Basisversion ist kostenfrei und für Mac & Win erhältlich). Nach einem Import nach Unity3D, lässt sich per Plugin das Modell direkt nach SketchFab exportieren.
In den „Settings“ des Modells bei SketchFab lassen sich nun verschiedene Farben für die Oberflächen („Materials“) von Gewässern, Straßen usw. vergeben. Zudem erlaubt SketchFab Annotationen und damit lassen sich Touren über verschiedene Blickwinkel anlegen. (Hier ein Tutorial zu den verschiedene Funktionen bei SketchFab.)
Abschließend lässt sich der SketchFab-Viewer wie ein YouTube-Player einbetten. Zu bedenken ist: Der Viewer setzt einiges an Rechen- und Grafikartenleistung voraus, läuft nicht reibungslos in allen Browsern und auch nicht auf allen mobilen Geräten.
Ein Gedanke zu „Tutorial: 3D-Modelle von Straßen und Gegenden auf Basis von OpenStreetMap“