Pi mal Daumen: Datenjournalismus zur Sexarbeit in Deutschland bei Welt Online

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Die „blaue Gruppe“ bei Springer, die nach der Schmuckfarbe der Welt benannt ist, will eigentlich wenig mit der „roten Gruppe“ der Bild zu tun haben. Doch die Überschrift „Augsburg misst die größte Hurendichte Deutschlands“ würde man eher in der Boulevardabteilung erwarten. Doch lautet so der Titel eines Textes bei Welt Online vom 3.11.13, der sich unter Einsatz von Datenvisualisierungen dem Thema Sexarbeit in Deutschland widmet. Er ist wohl eines der Ergebnisse der dreijährigen Recherche des Welt-Investigativteams zu Sexarbeit und Menschenhandel, die in einem Video am Ende des Artikels erwähnt wird.

Im Kern war die Idee wohl, dass man bei Polizeien und Verwaltungen aller Städte über 100.000 Einwohner in Deutschland nach der Anzahl (aber nicht Geschlecht) der Sexarbeitenden in der jeweiligen Stadt fragen wollte. Doch: „Von den 80 größten deutschen Städten sieht sich ein Viertel nicht in der Lage, die Zahl der vor Ort tätigen Prostituierten auch nur ungefähr zu beziffern.“ Genannt werden nur drei Städte (Augsburg, München, Stuttgart) mit „präzisen Angaben“, von zwei andere Städten (Frankfurt, Berlin) gab es „Hochrechnungen“; Hamburg und Köln lieferten „grobe Schätzungen“. Welcherlei Qualität die verwendeten Zahlen der anderen gut 50 Städte sind, wird nicht dokumentiert (UPDATE: einer der Autoren merkt an, dass bei der Visualisierung unter dem Punkt „Diagramm“ per Mouseover Zusatzinfo pro Stadt zu finden sind).

Mit den Zahlen (hier als Tabelle), die alle als „Schätzungen“ deklariert werden, wird auf einer Karte Effekthascherei betrieben: Mittels Kreise wird gezeigt, wo es pro 100.000 Einwohner am meisten Sexarbeitende geben soll. Hierbei wird ein klassischer Fehler gemacht: Der Kreisinhalt für Städte mit 150 bis 180 Sexarbeitende pro 100.000 EW ist knapp zehnmal geringer wie der  ein Zehntel von dem für Städte mit 220 bis 250 – bei also nicht einmal mehr als halb so großen Werten.

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Aber bei den Zahlen wird eh nach der Devise Pi mal Daumen vorgegangen – und die eigene Recherche ad absurdum geführt. So wird die Gesamtzahl der Sexarbeitenden in Deutschland von den Autoren mit zwischen 400.000 (Quelle: Sexarbeitendenverband Hydra) bis eine Million (Quelle: Alice Schwarzer) im zugehörigen Investigativblog beziffert. Statt die selbst ermittelten Zahlen aus 60 Städten von im Durchschnitt 120 Sexarbeitenden pro 100.000 Einwohner als Grundlage zu nehmen, rechnet man lieber mit dem höchsten Wert aus Augsburg. So kommt man statt auf ca. 100.000 auf 200.000 Sexarbeitende in Deutschland. Argumentiert wird im Blog wie folgt: „Die Augsburger Polizei hat nach eigener Aussage einen sehr guten Überblick über das Milieu und ist sich ihrer Schätzung sehr sicher. Unter der Annahme, dass im gut kontrollierten Augsburg weniger Prostituierte als im Rest der Republik arbeiten, kommt man auf einen ziemlich verlässliche Schätzung.“

Sprich: Das Investigativtteam der Welt vertraut A. blind der Augsburger Polizei, weil die von sich selbst gesagt hat, dass sie total gute Arbeit macht. Und B. nimmt es an, dass die Zahl aus Augsburg – die höchste aus der eigenen Erhebung aus 60 Städten – irgendwie doch die niedrigste Zahl aller Städte sei. Offenbar mag man außer der Augsburger Polizei keinen Angaben anderer Polizeien oder Verwaltungen trauen. 

Dann addiert man noch die laut dessen eigenen Angaben vage Schätzungen des Bundesamts für Statistik über einen „Sonstigen Prostitutionsbereich“ von rund 170.000 Personen – und man ist fast bei der Zahl 400.000 Sexarbeitende aus der Quelle Hydra (mit Büro in Berlin-Kreuzberg), von der offenbar nicht einmal investigative Journalisten in Erfahrung bringen können, woher die diese Zahl hat.

Dazu kommt ein Text daher, der nicht weiß, was er mitteilen will. Offenbar sollte es eigentlich um Zwangsprostitution gehen; manche Textpassagen deuten darauf hin, dass Sexarbeit für die Autoren immer mit Menschenhandel zusammenhängt. So wird sich gewundert, dass es bei 7000 Sexarbeitenden in Berlin im Jahr 2012 nur 64 Verfahren wegen „Menschenhandels zum Zweck sexueller Ausbeutung“ gab. Die Autoren belegen es zwar nicht (ist es in anderen Städten anders?), aber das sei ein klares Zeichen für einen „geringen Erfolg der Strafverfolgungsbehörden“. Zweifel, ob die verruchte „Rotlichtkriminalität“ zumindest teilweise mehr Legende und Projektion als Realität sein könnte, scheinen die vier Autoren nicht zu haben. Den Eindruck vermittelt auch das Videointerview mit einem der beteiligten Redakteure am Ende des Beitrags. Der sieht – es klingt bedauernd – derzeit keine Chance dafür, die „Prostitution“ in Deutschland „auszurotten“.

26 Gedanken zu „Pi mal Daumen: Datenjournalismus zur Sexarbeit in Deutschland bei Welt Online“

    1. Danke für den Kommentar.

      „Mir scheint realistisch, in der Bundesrepublik von 60 000 bis 120 000 ständig oder gelegentlich der Prostitution nachgehenden Frauen auszugehen“ heißt es in Ihrem Text. Das bezog sich allerdings auf Westdeutschland; der Text ist ja von 1988. So oder, die vom Welt-Team eigentlich erhobene Zahl von ca. 100.000 Sexarbeitenden in Dtl. würde sich ja trotzdem ungefähr mit dieser Einschätzung decken.

  1. Es dürfte schwer sein, wirkliche Zahlen zu ermitteln – denn gerade bei Sexarbeit ist die Dunkelziffer hoch. Aber was MICH an der ganzen Debatte maßlos ärgert: NIRGENDS wird der Zusammenhang hergestellt zwischen Sexarbeit und Hartz IV! Ich war im vergangenen Jahr auf einer Fachtagung zum Thema Hartz IV in der Evangelischen Akademie Loccum. In meiner Arbeitsgruppe saß auch der Vertreter einer kirchlichen Hilfsorganisation – und der sagte ganz knochentrocken, es sei „allgemein bekannte Tatsache, dass viele Hartz IV-EmpfängerInnen ihr kärgliches Salär aufbessern mit Schwarzarbeit und PROSTITUION.“
    Der Ausdruck „HartzIV -Domina “ ist in Fachkreisen geläufig – und es gibt Frauen in der Billiglohnbranche, die lieber Sexarbeit machen, als bei derHartz IV Behörde aufzustocken und sich dort den endlosen Demütigungen und Bespitzelungen auszusetzen.

      1. Vielleicht hilft auch Folgendes bei der Recherche:

        Horizontal ǀ (Zwangs)Prostitution durch Hartz IV — der Freitag

        Hartz IV schafft folgende Situation:

        „Arbeitsagenturen können Arbeitssuchenden jeden offiziellen Job anbieten, auch Prostitution (nicht nur Getränke an der Bar ausschenken) und bei Ablehnung dies durch Streichung der Bezüge sanktionieren. Es liegt im Ermessensspielraum (interne Anweisung) der Arbeitsagentueren, dies zu tun oder zu lassen.
        Manchen reicht der freie Ermessensspielraum, sie überlassen die Betroffenen der Willkür der Arbeitsagenturmitarbeiter, die in anderen Fällen ohne Bedenken bei geringfügigen „Verfehlungen“ bis zu 100% sanktionieren – und das rechtswidrig, was viele verlorene Prozesse zeigen.
        Mir reicht das nicht. Hartz IV muss weg.“

        http://www.freitag.de/autoren/mopperkopp/zwangsprostitution-durch-hartz-iv

    1. „allgemein bekannt“ – die Floskel, wenn man keinerlei verlässliche Grundlage für die Aussage hat. Wahrscheinlich ist es auch „allgemein bekannt“, dass Hartz-IV-Empfänger im Feinripp-Unterhemd mit Zigarette und Aldi-Bier vorm Fernseher Fußball gucken und keinen Bock haben, zu arbeiten. Es ist auch „allgemein bekannt“, dass sich im Internet nur Pädophile, Terroristen und Kinder herumtreiben.

  2. Immerhin ist ja der erste Satz des Welt-Artikels programmatisch: „Die Zahlen passen nicht zusammen.“
    Danke fürs Auseinandernehmen so einer unsäglichen Zahlenhuberei!

  3. Einige Anmerkungen von einem der beteiligten Rechercheure.

    1. „Welcherlei Qualität die verwendeten Zahlen der anderen gut 50 Städte sind, wird nicht dokumentiert.“
    Das stimmt nicht, bei Mouse-Over in der Diagramm-Ansicht, sind zu den Daten jeder einzelnen Stadt die entsprechenden Zusatzinfos hinterlegt („Was Sie über diese Zahl wissen sollten“).

    2. Die Datenlage ist schwierig, aber das haben wir ja ausführlich beschrieben (siehe auch Info-Box „Das zeigt diese Karte“). Es ist übrigens der zentrale Aufhänger der zweiseitigen WAMS-Geschichte.
    http://www.welt.de/print/wams/politik/article121482728/Unterm-Strich.html

    3. Zuspitzung gehört zum Job. Siehe NSA vs. Stasi. http://datenjournalist.de/datenpopulismus/

    4. Hochrechnung am Bsp. Augsburg kann man anders sehen. Wir hielten es aufgrund unsere Eindrücke vor Ort für gerechtfertigt.

    1. Danke für den Kommentar.

      zu 1: Warum steht die Info dann nicht mit in der Tabelle?

      zu 2. Deswegen habt ihr doch die 80 Städte angeschrieben, oder? Wenn ihr den Daten nicht vertraut, warum veröffentlicht ihr die dann?

      zu 3: Meinst du mit „Zuspitzung“, dass die Karte keine Datenvisualisierung, sondern eher eine Infografik ist?

      zu 4: in wie vielen Städten seid ihr denn gewesen und habt euch Eindrücke verschafft?

  4. Zu 1. Da muss ich selbst nachfragen.
    Zu 2. Das ganze WAMS-Paket befasst sich mit der dünnen Datenlage. Die Umfrage ist nur ein Bestandteil. Wir haben sie so umfassend dokumentiert. Und das Ergebnis steht auch für etwas, nämlich weitgehende Ahnungslosigkeit bei den Behörden. Das Bestätigen ja auch die Zahlen von Destatis und die der BA.
    Zu 3. Zugespitzt sind vor allem die Online-Überschriften.
    Zu 4. Das I-Team recherchiert seit dem Titelthema „Wegwerfmädchen“ (http://investigativ.welt.de/2010/11/28/das-wegwerfmadchen/) vor 3 Jahren kontinuierlich zum Thema Prostitution und Menschenhandel. Die Kollegen waren dafür u.a. in Köln, München, Berlin, Krefeld, Augsburg in den Rotlichtbezirken unterwegs haben mit Prostituierten, Polizisten, Sozialarbeitern gesprochen etc. etc.

    1. Veröffentlicht doch mal die Rohdaten. 🙂
      Möchte mal wissen, wieviel Daten da wieder verfälscht/weggelassen wurden, nur um eine Story zu basteln. Das ist kein (Daten-)Journalismus, sondern Meinungsmache.

      […], gehe ich nämlich auch hier davon aus, dass wieder einmal selektiv nur die einigermaßen passenden Daten ausgewählt wurden und man den Rest unter den Tisch hat fallen lassen, damit man auf eine knackige Story kommt, die zwar nicht mit den Rohdaten belegt werden kann, dafür aber dem Weltbild der Redakteure entspricht. Dazu passt dann ja auch das hier im Artikel angegebene Beispiel für die Berechnung der Anzahl der Sexworker in Deutschland.

      1. Die Rohdaten sind veröffentlichtlicht. Lorenz hat sie sogar hier im Blog verlinkt.

        „…Mit den Zahlen (hier als Tabelle), die alle als “Schätzungen” deklariert werden…“

        https://docs.google.com/spreadsheet/ccc?key=0Av_Cuv6BYDyGdEZEQ0xuTWFKcXVYSk1rZDRjdGNVZ0E#gid=0

        Das einzige was fehlt, sind die beiden beide Spalten mit den Kommentaren zur Qualität der einzelnen Schätzungen, die in der Anwendung beim Mouse-Over zu sehen sind.

  5. So sehen die Polizei-Daten aus Sicht von Sexworkern aus: Da wo die Stadt konservativer ist, da zählt (oder verfolgt;-) die Polizei mehr Sexworker http://www.bit.ly/sexworkatlas >> Tab „Sexworker“.

    Gegen den hinterwäldlerischen EMMA-Wunsch die Prostitution abzuschaffen und gegen verleumderische Presseberichterstattung, auch seitens des Springer Verlages, Sexarbeit mit Menschenhandel zu vermengen oder gleichzusetzen, rufen wir alle auf unseren „Appell PROstitution“ zu unterschreiben für mehr Sicherheit und Rechte für Sexarbeiter_innen (weiblich, männlich und trans* Personen): http://www.sexwork-deutschland.de

    Ferner laden wir herzlich ein zur Fachkonferenz Prostitution in Frankfurt http://www.donaCarmen.de

    Als Wunsch an engagierte Datenjournalisten: bitte mal die Razzien, Bußgelder (und daraus erwachsende Gefängnisstrafen) für Sexworker, Kunden und Drittparteien in der Prostitution zu recherchieren und darzustellen. Der Razzia-Blog im Sexworker Forum und Razzia-Spiegel von Dona Carmen e.V. können dafür als Ausgangspunkt dienen. Danke.

  6. guten abend. ich möchte keinesfalls partei für ‚die welt‘ ergreifen, muss jedoch folgendes anmerken: nirgends in DE lässt sich mit prostitution mehr geld verdienen, als im dreieck münchen – stuttgart – nürnberg. ein sehr einfacher zusammenhang, der die hohe dichte erklärt.

  7. Ist dieser Artikel nicht eher als Einstieg in eine weitere Medien-Kampagne zu verstehen ? Die Problematisierung der Prostitution, um den durch Genderisierung der Gesellschaft sich langsam abwendenden Mann über seine politisch unkorrekte Strategie der Triebabfuhr wieder einfangen zu können ?

    Frauenrechtlerinnen und deren lila Pudel arbeiten unübersehbar darauf hin, mindestens schwedische Zustände bei uns einzuführen.

    1. Ob es eine „Medienkampagne“ ist, kann ich nicht beurteilen. Mein Eindruck ist jedenfalls, dass die Journalist/innen der Welt, die hier beteiligt waren, offenbar eine Agenda haben.

      1. Das versteh nun ich nicht, was für eine Agenda soll denn das sein? Hier ist noch einmal der Haupttext aus der WAMS, geschrieben und recherchiert von Journalisten, die sich zum Teil seit Jahren intensiv mit dem Thema befassen:

        http://www.welt.de/print/wams/politik/article121482728/Unterm-Strich.html

        Was soll daran denn tendenziös/Agenda sein?

        Oder ist ein Agenda-Setting gemeint, was alle Medien jeden Tag machen. 10 Jahre nach einem Gesetz ist es doch gerechtfertig, eine Bilanz zu ziehen und die fällt nun einmal – gemessen an den Ansprüchen mit denen Rot-Grün damals angetreten ist – „Prostituierte sozialversicherungspflichtig zu beschäftigen und daraus einen Beruf „wie jeden anderen“ zu machen – negativ aus. Und bei extremen Entwicklungen wie Flat-Rate-Bordellen etc. gehört das Thema doch auch die Agenda.

        Insofern sind wir froh, dass alle drüber diskutieren. Auch hier in diesem Blog.

        1. Ich habe es versucht in meinem Text anzudeuten: Der Eindruck, der bei dem hier besprochenen Artikel entsteht, ist: „Prostitution“ wird pauschal mit Menschenhandel gleichgesetzt. Das halte ich für eine sehr schlichte Sichtweise; nicht zuletzt das Videointerview legt nahe, dass der eine Kollege von dir recht parteiisch mit dem Thema umgeht. Das in meinen Augen seltsame hantieren mit Zahlen, verstärkt auf mich den Eindruck, dass es hier darum geht eine Thematik so ins Licht zu stellen, wie es in das eigene Narrativ passt, also eben ein Agendasetting stattfindet. Wie gesagt, im Video wird von: „Prostitution ausrotten“ gesprochen, nicht von „Zwangsprostitution ausrotten“.

          1. Wenn Dein erster Eindruck falsch gewesen sein sollte, was Du beim Lesen des sehr differenzierten Textes (2 Zeitungsseiten) überprüfen kannst, dann hättest Du aus einem Gefühl heraus einen meinungstarken Blockeintrag mit steiler These („Pi mal Daumen“) verfasst, der einen faktischen Fehler enthielt. Ohne unseren Haupttext gelesen zu haben. Und ohne uns anzurufen und nachzufragen. Sind das nicht auch Methoden die man eher in der Boulevardabteilung vermuten würde.

  8. Ein Anmerkung zur Zahlenerhebung. Ich frage mich, warum immer nur die örtliche Polizei gefragt, wenn es um die Frage geht, wie viele Personen in den jeweiligen Städten als Sexarbeiter tätig sind. In Ergänzung wäre es seit 2002 angeraten, auch einmal bei den örtlichen Gewerbeämter und/oder den Finanzämtern nachzufragen. In Köln bspw. ist Prostition kein Gewerbe an sich, sprich es ist nicht das Gewerbeamt zuständig, sondern „nur“ das Finanzamt. In anderen Städten kann das anders sein.
    Ich finde, es wäre sehr interessant, diese Zahlen in Bezug zu sehen zu den Zahlen der Polizei.

    1. Wir haben tatsächlich auch mit Finanz- und Gewerbeämtern gesprochen. Deren Datenlage ist sehr uneinheitlich, deswegen für die Zusammenstellung von Schätzungen einer größeren Zahl Städte ungeeignet. Finanzämter sind ggü. Journalisten komplett verschlossen. Unter Berufung auf das Steuergeheimnis sagen die fast nie etwas.

      1. Ich persönlich halte die Zahlen der Polizei ebenfalls für nicht wirklich aussagekräftig, da sie nur einen begrenzten Teil erfassen. Diejenigen, die in eigenen Wohnung arbeiten und ähnlich werden sicherlich nicht davon erfaßt. Dennoch sollten auch in entsprechenden Artikeln auch die Zahlen der Gewerbeämter genannt werden, einfach um Klischees zu vermeiden.

  9. Die grafische Darstellung ist arg tendenziös, da stimme ich zu.

    Der Kreisinhalt für Städte mit 150 bis 180 Sexarbeitende pro 100.000 EW ist knapp zehnmal geringer wie der für Städte mit 220 bis 250 – bei also nicht einmal halb so großen Werten.

    Er ist nicht 10x geringer – das 10fache einer Fläche ist immer größer als die Ursprungsfläche – er ist rund ein 10tel so groß.

    „Bei nicht einmal halb so großen Werten“ muss auch „bei mehr als halb so großen Werten“ heißen.

    Kürzlich sah ich übrigens eine Doku, in der es hieß, in Frankreich und Luxemburg sei die Prostitution verboten – deswegen sei sie im Saarland recht hoch. Das würde dann auch erklären, wieso sie in Trier so hoch ist: Freiertourismus.
    Ansonsten hätte ich gedacht „Priesterseminar“. 🙂

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