Der langweilige Datenjournalismus zur Fußball-WM

Project BABB, Telegraph UK

Es gab ein Feuerwerk an Datenstücken und Interactives rund um die Fußball-WM der Männer in Brasilien: Gut zu beobachten war, wie die New York Times ihre Muskeln spielen ließ und ein Stück nach dem anderen veröffentlichte – und nicht zuletzt in den Liveblogs direkt Datenvisualisierungen einbaute.

Hier im Blog habe ich 21 Visualisierungen und interaktive Stücke zum Thema gesammelt. Handwerklich sind einige von ihnen grandios. Aber wirklich vorher Unbekanntes oder Erkenntnisreiches, etwas, das eine neue Sicht der Dinge lieferte, habe ich keines entdeckt.

Vornehmlich ging es rein um das Sportereignis an sich; nicht um ökonomische, politische oder soziale Themen, die im Zusammenhang mit dem Event stehen. Wie wäre es mit Stücken zu Geldmaschine Fifa, zu Korruption, zu Einnahmen und Ausgaben des Staates Brasilien, über Reisewege der Fans inklusive C02-Ausstoß usw. usf. gewesen?

Aber es ging eben nur um das Spiel, vielleicht auch Ausdruck davon, dass in den Redaktionen viele Fans sitzen. Neben einer Liste aller Spieler diente als zweite vorwiegend verwendete Datenquelle die Firma Opta (zur Messung von Daten bei Fußballspielen habe ich im Blog vor einigen Jahren hier geschrieben). Einen Diskurs über die Qualität dieser Daten oder ein Hinterfragen der Datengenese des Quasi-Monopolisten ist mir nicht bekannt; das gilt auch für die Daten der FIFA. (Update: In einem Kommentar unten wird auf diesen Text hingewiesen: „6 Gründe warum Spiegel Onlines ‚Fussballdaten‘ problematisch sind“.)

Der langweilige Datenjournalismus zur Fußball-WM weiterlesen