Zu den Entwicklungskosten von GovData

Das GovData Portal des Bundes ist nun online. Jonas Westphal schrieb über den holprigen Start und die Sicherheitslücken, aber auch über die Kosten:

Das Projekt jedenfalls hat bisher mindestens 155.000 Euro gekostet. Das ist nicht so viel, der Beitrag ist aber mehr als peanuts. Die Gutachten im Vorfeld mal nicht mit gerechnet. Und ich frage mich: Hätte man das nicht auch preiswerter und sicherer haben können? Ginge es nicht auch leichter? Und warum ist ein Open-Data-Portal eigentlich nicht selbst Open-Source-Software? Das wäre doch nur die logische Konsequenz, wenn die Open-Government-Eckpunkte aus dem selben Ministerium mal zu Ende denkt.

So hätte etwa der Code der Software, auf dem das Open Data-Portal in Großbritannien basiert, kostenfrei auf Github zur Verfügung gestanden. Zu den Entwicklungskosten von GovData weiterlesen

Mein Fazit aus dem Streit um GovData

Ende diesen Monats, im Februar, wird Bundesinnenminister Friedrich (CSU) auf der CeBIT wohl das GovData Portal eröffnen. Ich stelle mir da so einen roten Knopf vor, auf den er drückt – und tatata: Deutschland hat jetzt auch ein Datenportal. Friedrich wird vermutlich sich und anderen auf die Schultern klopfen; von der sich in den letzten knapp zwei Wochen zugespitzten Debatte in diversen Blogposts, Artikeln und Kommentaren wird – außer in einem Nebensatz vielleicht – nicht die Rede sein. Eine Übersicht mit Links zu zahlreichen Texten findet sich unten. Übrigens wird die Auseinandersetzung in der publizierten Öffentlichkeit fast ausschließlich nur von Männern geführt.

Ich nehme aus ihr folgendes mit:

Das ganze diente der Auffrischung einer nicht gerade neuen Erkenntnis: Es gibt unterschiedliche Interessen an Open Data und Open Government. Viele Akteure, „Stakeholder“, geht es auch, aber nicht nur um die Sache. Dass wirtschaftliche Interessen im Spiel sind, liegt A. auf der Hand – wo gibt es die nicht? – und B. halte ich für legitim.

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Neues vom internationalen Data Journalism Award

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Mit einer Infografik über die Einreichung aus dem Vorjahr will der von Google finanzierte internationale Data Journalism Award auf sich aufmerksam machen (siehe Ausschnitt oben). Ausgerechnet könnte man sagen. Infografiken genießen einen zweifelhaften Ruf: Laufen Sie doch nicht selten in Gefahr, viel Lärm um nichts zu betreiben. Die hier in voller Größe anzuschauene Grafik fällt allerdings nicht unter diese Kategorie; sie informiert über Herkunft der Einreichungen, Größe der Teams Thematiken usw. usf.. Meine Kritik an dem Format ist, dass diese Art Grafiken in vielen Fällen zwar als gedrucktes Plakat anschaulich wären – auf dem Bildschirm aber aber an Reiz verlieren.

Ich hatte bei den Organisatoren nachgefragt, warum denn – entgegen des Vorjahrs – nur noch Einreichungen in Englisch bzw. mit einer begleitenden Übersetzung möglich wären. Die Antwort: Da auch die Jury international besetzt sei und die gemeinsame Sprache Englisch wäre, würde das verlangt. Für nicht englischsprachige Medien bzw. Werke bedeutet das selbstredend einen Nachteil, weil extra Aufwand für eine Einreichung betrieben werden muss.

Dass es deutlich weniger Preisgelder (insg. 15.000 statt 45.000 USD) als im vergangen Jahr gibt, wurde damit begründet, dass der Preis alleine schon genug Annerkung bedeuten würde.

Einreichung sind bis zum 5. April 2013 möglich.

Disclaimer: Datenjournalist.de ist Medienpartner des Datajournalism-Award

Datenjournalismus im Januar 2013

Eine Auswahl von Links und kommender Termine

Zum Jahreswechsel gab es einen lesenswerten Beitrag bei Wired über die Zukunft der Automatisierung und Robotik zu lesen: „It may be hard to believe, but before the end of this century, 70 percent of today’s occupations will likewise be replaced by automation“, heißt es da. Mein Eindruck ist, dass sich darüber hierzulande viel zu wenig Gedanken gemacht wird. Beim Nieman Jounralism Lab wurde ebenfalls Ende letzten Jahres über „The rise of the robot“ geschrieben: “In whatever form they take, it’s darned exciting to think that we are not far off from having armies of robots all around us that collectively make it easier to be a journalist.” Wie dem auch sei, die US-Firma Narrative Sciene, die eine Schreibrobotorsoftware entwickelt, hat ProPublica dabei geholfen, kurze Schulbeschreibungen aus 52.000 Datensätzen zu erzeugen.

Gregor Aisch hatte den Wahlabend in Niedersachsen mit einigen interaktiven Grafiken begleitet, die auch manchen Fernsehsendern und Zeitungen gut zu Gesicht gestanden hätten (siehe Bild oben). Seine These: Das Wichtigste an Wahlergebnissen ist wer die Wahl gewinnt.

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