Datenjournalismus 2012: Mühen der Ebene

Als Genre hat sich im Jahr 2012 Datenjournalismus weiter etabliert: So kamen dieses Jahr eine Reihen neuer Tools, Methoden, Visualisierungsformen und Akteure hinzu. Vier Aspekte halte ich dieses Jahr für besonders bemerkenswert:

1. Die hierzulande erste Datenjournalismuskonferenz zeigte, dass auch im deutschsprachigen Raum eine Community zum Thema herangewachsen ist. Zwei Tage lang ging es im März beim Gastgeber Gruner & Jahr in Hamburg um „Daten & Recherche“. Die Fachkonferenz, ausgerichtet vom Netzwerk Recherche, drehte sich um Austausch, Ansätze und Werkzeuge. Der Effekt solch eines Zusammentreffens von über hundert Personen ist schwer zu messen. Meinem Eindruck nach trug es dazu bei, dass Thema Datenjournalismus in hiesigen Redaktionen mehr zu verankern. Und die Haltung ihm gegenüber zu ändern: Gefragt wird nicht mehr „warum sollte man datenjournalistisch arbeiten“, sondern „wie macht man das“.

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Show- statt Transparenzeffekt

Jahresrückblick Open Data & Open Gov 2012

Langsam. So geht es mit dem Thema Open Government Data, kurz Open Data in Deutschland voran. Ungefähr in der Größenordnung langsam, wie die Entwicklung im Netz schnell ist. Dass hier eine Chance nach dem anderen verpasst wird – sei es in demokratischer Hinsicht oder auch wirtschaftlicher – das scheint bei den ganzen Sonntagsreden zu Transparenz und Bürgerbeteiligung geflissentlich ignoriert zu werden.

So blickt weiterhin mancher Aktivist mit Neid in Richtung der angelsächsischen Länder, in denen das Thema auch in der politischen Agenda hochrangig angesiedelt ist. Zudem rührt in Großbritannien Tim Berners-Lee, einer der Väter des world-wide-web, die Trommel für Open Data. So mischt er auch bei dem dieses Jahr in London gegründete Open Data Institut mit. Es wird aus britischen Steuergeldern finanziert und soll den Sektor erforschen und voranbringen.

Hierzulande können zwar einige Politiker mittlerweile mit dem Begriffen Open Data und Open Government etwas anfangen, aber leider ist für das Thema das Bundesinnenministerium unter Hans-Jörg Friedrich (CSU) zuständig.

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Zweite Runde: Data Journalism Awards 2013

Ab sofort können Werke für die Data Journalism Awards 2013 eingereicht werden. Es ist die zweite Runde dieses internaionalen Preises, den das Global Editors Network (GEN) mit Unterstützung von Google auslobt. Die Frist für Einreichungen läuft am 5. April 2013 ab.

Die Gewinner werden im Juni 2013 während des GEN-Jahreskongresses bekannt gegeben werden. Insgesamt gibt es ein Preisgeld von insgesamt 15.000 Euro zu gewinnen, das an acht Gewinner verteilt werden wird.

Neu ist, dass es auch einen Publikumspreis geben wird.

Das entsprechende Hashtag auf Twitter lautet: #dja13

Vergangenes Jahr war ein deutlich höheres Preisgeld angesetzt worden: In drei Kategorien waren 45.000 Euro Preisgelder an sechs Gewinner vergeben worden (Liste, pdf) – jeweils für Werke international/ nationar bzw  regional/ lokar für die Bereiche:

  • Data-driven investigative journalism
  • Data visualisation & storytelling
  • Data-driven applications (mobile or web)

Disclaimer: datenjournalist.de ist Medienpartner der Data Journalism Awards 2013