Irak-Protokolle: Zähmung einer Datenflut

Warlogs Irak NYT Karten
Karten der Toten in Bagdad pro Jahr - New York Times

Was für eine Herausforderung: Knapp 400.000 Datensätze waren sinnvoll aufzubereiten. Vier bedeutende Medien – Spiegel, Guardian, New York Times und Al Jazeera  – haben in der Nacht auf Samstag die Ergebnisse ihrer Heransgehensweise bei der Zähmung der Datenflut präsentiert. Ergänzend dazu bietet Wikileaks selber ein Recherchewerkzeug für die Irak Protokolle an; die Organisation verweist darüberhinaus noch auf eine Plattform für kolleborative Recherche. Im Folgenden eine Übersicht der Umsetzungen.

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Ein Jahr OpenData Network

Als vor einem Jahr der OpenData Network e.V. in Berlin gegründet wurde, war eine seltsame Veranstaltung zu erleben: Vertreter/innen aller damals soeben in den Bundestag gewählten Parteien fanden sich auf der Gründungsversammlung ein, die mit etwa 30 Besuchern erstaunlich voll war. Wir, die das Treffen vorbereitet hatten, rechneten mit einer Handvoll Leute und sicher nicht mit Bundestagsabgeordneten oder deren Mitarbeitern – Thorsten Schäfer-Gümbler, SPD-Vorsitzender in Hessen, ließ sich sogar durch einen Vertreter auf die Gründungsmitgliederliste schreiben.

Von CSU bis Linkspartei saß man nun also da; außer in parlamentarischen Zwangs-Zusammenhängen eine wahrscheinlich eher ungewöhnliche Konstellation. Anzugträger und Kostumträgerinnen zwängten sich neben dem mehr als casual gekleideten Hacker – auch diverse Aktivisten aus dem Piratenparteilager, Leute aus dem Non-Profit/NGO-Sektor sowie einige Unternehmer hatten am 21.10.2009 den Weg in den Newthinking Store in der Tucholskystraße gefunden.

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Wolfgang Both – Die Herren der Daten

Wofgang Both Senatsverwaltung Wirtschaft Berlin
Wolfgang Both von der Senatsverwaltung für Wirtschaft

An welchen Datensätzen der öffentlichen Hand in Berlin haben die Bürger Interesse? Ein Interview mit Wolfgang Both von der Senatsverwaltung für Wirtschaft über die Ergebnisse einer Umfrage und den nötigen Perspektivwechsel in den Behörden in Sachen OpenData.

Gut eintausend Menschen haben an der OpenData-Umfrage des Senats teilgenommen. Hat Sie überrascht, für welche Themen sich die Leute interessieren?

Wolfgang Both: An der Wahl nicht unbedingt, aber an der Einseitigkeit. Ich hatte mir erhofft, dass sich unter den Besuchern von berlin.de möglichst viele beteiligen. Es gab kürzlich eine repräsentative Umfrage nach dem Interesse an OpenData. Eine der Fragen war, ob man die bereitgestellten Datensätze aufbereiten und anderen zur Verfügung stellen würde. In der repräsentativen Umfrage bejahten dies einige wenige Prozent – bei uns rund 60 Prozent.

Wie erklären Sie sich das?

Both: Wenn wir in dieser Frage die zehnfache Zustimmung haben, bedeutet das: Wir bekommen die Antworten aus einer bestimmten Ecke – der internetaffinen „Szene“. Somit ist das nicht repräsentativ. Aber das tut den Themen, die adressiert wurden, keinen Abbruch. Wenn Interesse an Bereichen wie Stadtentwicklung und -planung oder Umweltdaten besteht, denken wir als Verwaltung darüber nach, diese Daten besser aufbereitet zur Verfügung zu stellen, damit ein interessierter Kreis daraus mehr machen kann.

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Postfilialen in Berlin auf Karte eintragen: Google Fusion Tables Tutorial

Die Taz hat heute einen Datensatz über Postfilialen bzw. Verkausstellen der Post in Berlin veröffentlicht. Per Google Fusion Table wurden die Standorte der (Ex-Filialen) auf einer Karte eingetragen und in den Artikel eingebunden. Im Folgenden wird erklärt, wie diese Kartierung – siehe eingebundene Karte oben – umgesetzt wurde.

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Stuttgart 21: Bürgerjournalismus per Bollerwagen

fluegel_tv_unterwegs_by_guenther_ahner

Gerade lief eine Pressekonferenz der S21-Gegner. Sie wurde nicht im klassischen TV übertragen, aber war für jeden mit Breitband-Internet zu sehen: Auf der Website fluegel.tv, online seit diesem August, wird von den Ereignissen rund um den Hauptbahnhof der schwäbischen Metropole live berichtet: Per fest installierten Webcams rund um den Bahnhof; ebenfalls gibt es Talkshows, die über eine „Mediathek“ auf der Website abrufbar sind. Bei Demonstrationen wird zudem noch mobil mit einem „Ü-Boller-Wagen“ (Foto oben von Günther Ahner) von vor Ort übertragen. Etwa 20 bis 30.000 Besucher kämen am Tag auf die Seite, heißt es auf Nachfrage seitens der fluegel.tv-Macher. Genutzt wird der Service  UStream (ein weiterer Angebot, Cams21, setzt auf Mobiltelefone und nutzt den Service Bambuser).
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